Seit dem Jahr 2020 ist die Rockformation Snakedoctors nun schon fest in der polnischen Alternative-Rock Szene verankert und haben mit ihren drei bisherigen Alben Obligation (2020), Joy Free Bowl (2021), Mellow Joy (Oktober 2021) sind sie nun acht Monate später zurück und liefern gleich das vierte Album in ihrer Laufbahn nach. Hinsichtlich ihrer Produktivität sind Wojciech Wypych (Gesang & Gitarre), Jaroslaw Szybowski (Bass), Jacek Karnat (Gesang und Keyboard) und nicht zugvergessen Robert Porazka (Schlagzeug) veröffentlicht die Band rund jedes halbe Jahr seit 2020 ein neues Studioalbum doch dies schmälert nicht ihre Kreativität und das musikalische Talent welche diese Band zwischen Grunge-, Indie und Alternative ihrem Publikum präsentiert. In der Tat sind sie unverbraucht, stets energisch und mit einem fantastischen Konzept überzeugen sie immer wieder auf’s neue. Doch wie sieht es mit dem neusten-, vierten Studioalbum Four And A Half aus? Finden wir es heraus!
Den Anfang macht bei dem neuen Snakedoctors Opus der Opener Crime Story ein Song, welcher direkt in einem leicht sinistren Ambiente aus den Boxen kommt und ein klein Wenig an Nirvana erinnert, zumindest wenn es um manches Material auf Nevermind angeht. Hierbei geht Sänger Wojciech Wypych in seiner gewohnt düsteren Gesangsstimme, die ein wenig an Material von der Punkband The Cramps erinnert. Hierbei zeichnen sich die Snakedoctors durch ein gewohnt homogenes Zusammenspiel der einzelnen Musiker aus und somit geben Bassist Jaroslaw Szybowski und Schlagzeuger Robert Prozaka zunächst einmal den Takt vor auf welchen ein interessantes Ensemble aus solide eingespielten Gitarren folgt, welche mit einem interessanten Effektierungen aufwartet und somit den Hörraum in ein stimmiges und aufregendes Ambiente eintauchen lässt. Im mittleren Tempo gehalten, ist dieser Opener direkt eine Mischung aus spezifischem Grunge und der etwas breiter aufzufächernden Vielfalt welche der Indie- Beziehungsweise Alternative Rock hergeben kann. Hierbei wird auch ein Songwriting präsentiert, welches direkt überzeugt und somit neugierig auf mehr macht.
Eine Neugierde die direkt mit dem zweiten Titel Friday Night befriedigt wird. Zunächst mit perkussiven Elementen und einem soliden-, voluminösen Bass einleitend, wird der Drumsound welcher den Sound zum tragen bringt so verändert, dass er elektrisch wie aus einem Drumcomputer klingt. Interessant wird es dann bei der Effektierung des Songs, denn die Gitarren wurden so verfremdet, dass man meinen könnte es handele sich um Synthesizer, was auch für den bass klingt. Natürlich wurde sicher ein Synthesizer. im Lead verwendet. Aber das verrückte daran ist, dass es eher so wirkt als haben Snakedoctors sich hier mit einigen Soundexperimenten ausgetobt und somit einen Sound kreiert, welcher ein wenig nach Retro 80’s As Fuck klingt. Inhaltlich ist es ein Song der Begierde und vom Sound her haben die Snakedoctors hier nicht nur gezeigt, dass sie ebenso kreativ sein können, wie bei ihren Kompositionen, sondern auch das sie divers sein können. Aber dies wird beim Hören des zweiundzwanzig Titel umfassenden Albums ohnehin immer mehr als deutlich.
Mit einer Mit Chorus unterlegten Flangegitarre eröffnen Snakedoctors ihren nächsten Song Heart To Small. In diesem Fall in der Radioversion, handelt es sich hierbei um einen Alternative Rock Song mit leicht- poppigem Ausschlägen, wobei die Band hierbei im Verse zunächst sich etwas zurücknimmt und zwischendurch auch mal nur Drums und das Smoothe und tighte Bassspiel den Gesang transportieren, bis dann die Effektierung wieder einsetzen. Hierbei wird ein flüssiges Arrangement im gemäßigteren Tempo präsentiert, wobei die Snakedoctors mit einer angenehmen Seite punkten können. Jedoch wirkt es bei diesem Song beispielsweise so, als wäre der Sänger bewusst nicht so motiviert. Doch dies macht nix und kommt bei der Stimmung des Songs perfekt zur Geltung. Mit einer Diversität im Sound überraschen die Snakedoctors von Track zu Track, denn so ist zum Beispiel – Welcome To The Retro Show angesagt, wenn es dann um den Sound von BB Song doch hierbei handelt es sich um einen Remix von WW und dieser klingt mit seiner Synthesizerlastigkeit und seinem Sound als käme er direkt aus einer 1980’s Compilation. Diversität und Vielseitigkeit präsentieren die Snakedoctors auf ihrem neuen Album Four And A Half.
Im gedrosselten Tempo verleihen Snakedoctors unter der Einbeziehung ihres Keyboards ihrem nächsten Song Too Many eine düstere Atmosphäre, die sich durch den rotzigen Sound der kompromisslosen Gitarren noch verstärkt. Ein wenig klingt Sänger und Frontmann Wojciech Wypych bei diesem von düster – mystischen Keyboardparts getragenen Songs, wie Rodney Orpheus (The Cassandra Complex, Sungod….) die Homogenität mit welcher die Schlangenärzte hier spielen, ergibt ein stimmiges Klangbild. Auch der Song Wondergirl mit seinem traumhaft schönen Arrangement kommt mit elektronischer Klangästhetik aus den Boxen, die sich mit dem Indierock Sound vermählt. Der Seattle Grunge Charakter von Wuss zeigt mit seinem soliden Spiel einmal mehr, die Vielseitigkeit mit welcher Snakedoctors spielen. Doch auch die restlichen Songs wie das erneut Retro-80’s Lastige Lisa oder das Blueslastige Grunde-Stück Girls sind hierfür ein Zeugnis. Alles in Allem kann man sagen, dass die Snakedoctors hier erneut ein interessantes-, genreübergreifendes Opus abgeliefert haben
Mehr zu den Snakedoctors im Netz:
Snakedoctors – Die offizielle Webseite:
http://snakedoctors.com/
Snakedoctors bei Instagram:
https://www.instagram.com/snakedoctors_official/
Snakedoctors bei Spotify:
https://open.spotify.com/artist/5vyum9X5jhjw9xc5RpUuw6