Walfahrten sind so eine Sache und manche Menschen Pilgern aus den unterschiedlichsten Motiven zur Drachenschanze zu einer Religiösen Stätte. Ein solches Unterfangen war Inspirationsquelle für das neue Werk Pilgrim des norwegischen Musikers øystein David, welcher hier ein musikalisch anspruchsvolles und hochwertiges Opus erschaffen hat. Die instrumentalen Stücke dieses Gesamtwerkes sind allesamt episch und taugen als ein musikalisches Abenteuer, in welches man sich mit seinem diversen-, und progressiven Composing nur allzugerne verliert. Hierbei treffen kompositorische Meisterleistungen, auf eine handwerkliche Pionierarbeit, welche den einzelnen Titeln einen epischen Charakter verleihen. Die Titel kommen hierbei gänzlich ohne menschliche Stimmen aus und erzählen dennoch eine Geschichte, die sich vor dem geistigen Auge des Zuhörers auftut. Doch wer ist der vielseitig begabte Mann, welcher hinter diesem Opus steckt, welcher das ganze Werk nicht nur (fast gänzlich) im Alleingang komponiert hat-, sondern auch aufgenommen und produziert hat? Für die Drums hat sich Øystein David die Unterstützung von Adam Betts, seines Zeichens Mitglied von Three Trapped Tigers and Squarepusher geholt und gemeinsam mit ihm dieses Opus erschaffen.

Zur Jahrtausendwende war Øystein David bereits als Musiker aktiv und hat kurze Zeit nach den ersten Erfolgen seiner Laufbahn, dann verständlicherweise seinen Fokus auf sein Leben und seine Familie gelegt. Nun ist er nach fast zwanzig Jahren wieder im Geschäft und feiert mit der Pilgrim EP sein Comeback. Etwas, was wir glücklicherweise erleben dürfen, denn dieser Mix aus klassischer Musik mit impressionsbehaftetem-, herausragendem Flair und moderner Pop-Rock Musik, macht diese musikalische Pilgerfahrt ziemlich unvergesslich. Hinsichtlich der Kompositionen der einzelnen Songs, liegen seine Finger nur so über seine Instrumente und erzeugen geniale Klangkulissen-, die sich nicht nur durch ihr Facettenreichtum auszeichnen, sondern die auch durch Komposition und Arrangement glänzen. So erinnert der Titeltrack Pilgrim in seiner Bassstruktur ein wenig an Jean Michelle Jarre, während das progressive Arrangement ein schönes und inspirierendes Klavierspiel vorantreibt. Streicherfanfaren zieren das Arrangement und geben in ihrer sphärischen Manier dem Titel einen klassischen- und zugleich bittersüßen Flair. Hierbei beweist Øystein David direkt sein musikalisches Können und überzeugt nicht nur im kompositorischen Bereich-, sondern auch hinsichtlich der gewählten Klangfärbung und Instrumentenführung.

 

 

Auch Dawn mit seinem mystischen Flair und Charakter, welcher direkt zu Beginn des Titels auf den Hörer wirkt, überzeugt mit seinem Ausdruck dieser akustischen Reise. Øystein David gibt sich hier in einem experimentellen und fast schon träumerisch wirkenden Habitus in Form eines mystischen Arrangements, welches direkt überzeugt und ein episches Klangkonstrukt zum Ausdruck bringt. Flinke Leadmelodien werden hier von epischen Sphärenklängen aus Cello und Violine zum Tragen gebracht und entfalten ihre Wirkung. In gewässerweise hat Øystein David mit Pilgrim schon den richtigen Namen für dieses Werk gewählt, denn wie ein Abenteuer im akustischen Sinne wirkt das Ganze. Die schnellen Abläufe der Tonfolge im Leadbereich und das räumliche langsame mit längeren Tönen werden hier ansprechend in einem fantastischen Sound kombiniert und machen das Gesamtwerk zu einem unvergesslichem akustischen Abenteuer.

 

Wie man hier gut hört, geht es direkt episch Weiter. Nova eröffnet mit Bläsertönen, die sich direkt in Form einer Soundlawine im Hörraum auftun, bis dann schließlich mit dem Einsetzen der progressiven Schlagzeugparts ein komplexes Arrangement seine volle Wirkung entfaltet. Øystein David kombiniert bei diesem progressiven Stück zwischen Klassik und Pop ein treibendes Spiel der Drums mit klassischen Instrumenten und seiner gewohnten Fingerfertigkeit, mit welcher er seine Kompositionen zum Ausdruck bringt. Hierbei bilden auch bei Nova sein Partner Adam Betts und Øystein David himself eine unschlagbare Einheit, welche dann unter Beimischung fantastischer Sounddesigns ihren letzten Schliff verpasst bekommen. So wirkt auch Nova ausgereift und Anspruchsvoll. Auch die Produktion sorgt dafür, das sich im Hörraum ein episches Meisterwerk auftut.

Fazit 8 von 10: Handgemachte und talentierte Musik zwischen moderner Klassik und Pop. Liebhaber der anspruchsvollen Instrumentalmusik sind hier goldrichtig.

Mehr zu Øystein David im Netz:

Øystein David – Die offizielle Webseite:
https://oysteindavid.com

Øystein David bei Spotify:
https://open.spotify.com/artist/1Mgt9zRO29h5AR2s6XFA5K

 

 

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