Manchmal braucht gut Ding eben Weile und dies beweisen Circle Creek mit ihrem (inoffiziell) vierten Studioalbum The World Is On Fire, welches bereits am 5. August diesen Jahres über das deutsche Independentlabel NRT-Records in Zusammenarbeit mit Rock Of Angels Records veröffentlicht wird. Fans von legendären Bands wie MotörheadMötley Crüe oder auch den Scorpions wird das freuen, denn The World Is On Fire ist ein kompromisslos Rockendes Opus, voller lyrischem Tiefgang und authentischer Rockästhetik. Rund fünf Jahre nach ihrem letzten Minialbum Past presents Future legt das 1983 von den Zwillingen Chris Didier Zirkelbach gegründete Heavy Rock Kulturerbe nun nach präsentiert ein Langspielalbum, welches Elemente der Genres Hard Rock, Stonerrock und sogar Punk in seinem Sound vereint. Doch auch Classic Rock Fans, die es ordentlich Retro mögen, kommen mit The World Is On Fire von Circle Creek auf ihre Kosten und dies ist nicht nur der Produktion im Demo-Charakter zu verdanken.

Angefangen mit dem Opener D.R.U.G.S, der sich durch ein zügiges- metallastiges und teilweise sogar punkiges Flair auszeichnet, spielen Schlagzeuger Bernhard Wolf, Bassist Hubert Wolf, sowie das gitarrenwürgende Geschwisterpaar Chris– & Didier Zirkelbach eine solide Rockproduktion der Verherrlichung des Drogenkonsums nieder, haben dabei aber den ironischen Augenzwinkerl immer im Griff. Hierbei wird der Gesang von Chris Zirkelbach von seinen Mitmusikanten und seinem Spiel perfekt getragen und gibt ordentlich Tritte in den Hintern. Hier bleibt kein Bein einfach ruhig stehen und der Hörer des amtlichen Hard Rock wird direkt mit musikalischer Eingängigkeit und Souveränität verwöhnt.

 

 

Bereits im vergangenen Jahr präsentiert, folgt direkt im Anschluss die erste Singleauskopplung Tell Me Baby, bei welcher Circle Creek quasi prominente Unterstützung erhalten haben. bei den Akteuren des von Tobias Frick inszenierten-, musikalischen Thrillers handelt es sich um Michael Rast, der früher der Bassist von Circle Creek war und heute durch bekannte Film- und Werbeproduktionen bekannt ist und bei seinem weiblichen Gegenpart handelt es sich um Carina Törferl.

Musikalisch ist der Soundtrack zu diesem musikalischen Thriller ein treibendes Heavy Rock Spektakel mit starken Stoner Rock Einflüssen und progressiven Elementen, die sich durch das Arrangement ziehen. Angespornt von dem soliden Schlagzeugspiel und dem treibenden, stützenden Bass, ist das Gitarrenspiel der Chaos-Twins Chris & Didier Zirkelbach ein unverzichtbares Element, welches den Gesang von Chris perfekt in Szene setzt und transportiert.

Machen wir uns nichts, vor: Die Welt ist durchaus gerade am explodieren. Überall bricht das Chaos aus und daran muss man zwangsweise denken, wenn man den nächsten Song In My Universe hört. Hierbei spielen Circle Creek einen Heavy Rocker, der von solidem Drumming und treibenden Bässen und Gitarren getragen wird. Eine klare Abrechnung mit dem vorherrschenden Kapitalismus und der Respektlosigkeit, mit welchem die Geldgeilen Institutionen und Regierungen umgehen. Weder der Mensch-, noch unsere Welt zählt. Hierzu gibt es später dann noch ein klares Statement. Der Refrain schwenkt ungeahnt um und präsentiert sich bei aller Zugänglichkeit als Ohrwurm, was auch die durchaus beachtlichen Aufzuzahlen auf den Streamingdiensten aussagt. In My Universe ist ein Song, den die gesamte Menschheit sich mal zu Herzen nehmen sollten.

Beim nächsten Song setzen wir alle mal schnell den Aluhut auf. Nein, damit meinen wir nicht Circle Creek, aber die lustigen Gestalten, die sie dabei besingen, sollten ihren Aluhut mal lüften: Den sogenannten Preppern mit ihrer Freakshow: Preppers ist ein Song, der mit diesen Leuten abrechnet, die in ständiger Paranoia leben, dass die Welt untergehen und sich in der Welt verschanzen. Circle Creek nehmen diese Leute in humorvoller Art in einem Rage Against The Machine meets Red Hot Chilli Peppers Jargon auf’s Korn und zeigen sich erneut als Virtuosen an ihren Instrumenten, welche hierbei mit funk-rockiger Attitüde bestechen und mit interessanter Effektierung an den Instrumenten für Abwechslung sorgen. Hierbei treibt die Groove Machine Bernardo „Beat“ Wolf seine Mitmusiker an und die Show geht los. Simultan wie eine Einheit schnellen Bass- und Gitarre im Up-Tempo aus den Boxen und reißen den Zuhörer mit sich. Am Ende dieses Catchers bleibt nur die Frage offen: Ist die Sorge der Peppers angesichts der aktuellen-, geopolitischen Lage gerechtfertigt? Wir werden sehen!

Mit Forever zeigen sich Circle Creek von ihrer etwas gezügelten Seite und präsentieren einen emotionalen-, tiefgründigen Song über die Verbundenheit in einer Liebesbeziehung und einer Ehe. Emotional-, aber nicht kitschig-, sondern ergreifend spielen Circle Creek mithilfe ihres phänomenalen Songwriting und der fantastischen Komposition mit den Emotionen ihres Publikums. Hierbei merkt man, das dieser Song von Herzen kommt. Im Verse ruhiger gehalten und im Bereich der Hook und des Refrains ordentlich rockend, geht Forever ordentlich unter die Haut und lässt selbst den hartgesottensten Rocker nicht kalt.

Bei dem nächsten, ebenfalls vom Vorgänger bereits bekannten Creatures geht buchstäblich der Punk ab! Circle Creek kombinieren Metalriffing mit der musikalischen Zügigkeit des Punk und spielen im Geschwindigkeitsrausch einen Song, der sich durch sein fantasieträchtiges Songwriting und die solide Instrumentenführung auszeichnet. Orgelsphären geben dem Song eine gewisse Tiefe und effektvolle Untermalung, welche das ankommen der Kreaturen aus der Unterwelt zum besten geben. Inhaltlich geht es darum, keine faulen Kompromisse zuzulassen- und das Leben auszukosten. Jedenfalls ist dies eine der möglichen Interpretationen, welche der Song zulässt.

 

 

Als nächstes gibt es dann mit Killing Factories einen Song, den wir alle uns mal zu Herzen nehmen sollten. Die Menschheit beutet den Planeten aus und die Tierwelt und alles was zählt ist nurmehr der Profit. Circle Creek schreiben einen Song der unter die Haut geht und hierbei mit Tiefgang besticht. im gemäßigten Tempo gehalten, spielt das Quartett aus Graz eine druckvolle Heavy-Melange mit Breitschlag nach Stonerrock und bieten Inhaltliche Qualität, gepaart mit kompromissloser Rockmusik, die souverän eingezimmert wurde. Diesen Song, dessen Video von Ritchie Newton inszeniert wurde, sollte man sich einmal zu Herzen nehmen, wenn man aus seiner Wunderschöne-Welt-Bubble ausbrechen möchte und mit der grausamen Realität konfrontiert werden möchte.

Bei Journey ist auf rein musikalischer Sicht der Name durchaus Programm. Erst etwas schwermütig einleitend, spielen Circle Creek hier einen Song, der sich erneut kompromisslos rockend aus den Boxen bewegt und nach einer druckvollen Welle des harten Rock im Verse etwas gemäßigter abgeht. Erneut für eine Überraschung gut, schwenken Circle Creek in diesem geilen Song um und präsentieren plötzlich einen Classic Rock Sound Made in the 60’s (?). Klavierakkordfolgen begleiten Bass und Gitarre und geben einen Akzent im Klangkleid frei, welcher den geilen-, Ohrwurm-, und Hitverdächtigen Refrain transportiert. Circle Creek haben hier einen Hit im Köcher, den ihr euch unbedingt mal anhören solltet. Inhaltlich geht es um ein Versprechen, dass man mit bestem Wissen und Gewissen erfüllen sollte. Nicht plakativ-, sondern tiefgründig und metaphorisch ist das geile Songwriting auf The World Is On Fire und dieser Song stellt hierbei keine Ausnahme dar.

On My Own fängt mit einer melancholischen und deprimierenden Stimmung an und beschreibt das innere Verzweifeln einer Person, welche die Welt verbessern möchte. Dies machen Circle Creek derart gut, dass man meinen könnte, sie sind das Sprachrohr ganzer Generationen, vorrausgesetzt diese wird nicht von Psychopathen und Soziopathen beherrscht. Musikalisch zunächst Ruhig geht die musikalische Formel im Refrain wieder Heavy As F*ck!

 

 

Nach dem funkigen Song Closed Eyes, der mit einem progressiven Habitus aus der Anlage schießt und sich mit der Ignoranz der Menschen auseinandersetzt, geht es dann in den Endspurt der Platte und zwar mit der Single Don’t Be Afraid. Erneut mit einem Video von Ritchie Newton bestechend, handelt es sich bei dieser Nummer um einen feurig zackig scharfen Song, der den Menschen klarmachen soll: Macht euch nicht verrückt! Und vertraut euch selbst! Erneut mit energischen Riffings und aufwändigen Kompositionen bestechend, kämpfen Circle Creek dafür, dass die Menschen sich mehr einander öffnen. Progressiv und kompromisslos!

Fazit 10 von 10: WAHNSINN! Welch‘ ein kleines Meisterwerk die Grazer Urgesteine hier erschaffen haben! Liebhaber des Metal-, des Stoner und des Hard Rock sollten HIER unbedingt reinhören!

Mehr zu Circle Creek im Netz:

Circle Creek – Die offizielle Webseite:
https://www.circlecreek.at

Circle Creek bei Facebook:
https://www.facebook.com/CircleCreekBand

The World Is On Fire – Linksammlung, Audio & Video und Info:
https://qrco.de/crclcrktwiof

 

 

 

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