Dem ein oder anderen müsste der Name MC Ragga ein Begriff sein. Im Jahr 1966 in North Staffordshire geboren, ist dieser ambitionierte Künstler nun schon seit Anfang der 1990er Jahre im Musikgeschäft. So war er zwischen 1991 und 1992 mit Happy Mondays auf Tour und bewies sein vielseitiges Talent zwischen 1994 und 1995 mit seiner Serie The Rave Poems, einer im Bomb Magazine veröffentlichten Comic Rhyme Serie. Als vielseitig aktiver Mann, war Gary Oliver aka. MC RAGGA im Jahr 1994 als Promoter & DJ-, sowie natürlich MC in der Sin City Poesie und Kunstclub Nacht tätig und wurde 1994 der Nebengründer der Deep Theatre Group. Ein absolutes Multiwerkzeug, der sich mit den schönen Dingen- eben der Kunst als solches befasst. Jüngst veröffentlichte er mit Sonetts Of Solace auf weltweiter Basis ein Buch, dass von Shakespeare inspiriert wurde.
Doch widmen wir uns nun der Musik, welche MC Ragga auf seinem neuen Opus Hell Live Hate8 Dubs präsentiert. Insgesamt sind es vier Titel, die genau das beinhalten, was der Titel des Gesamtwerkes aussagt. Mächtig DUB und künstlerisch hoher Anspruch, werden hier von MC Ragga großgeschrieben. Direkt zum Bann zieht MC Ragga mit dem Titel Ancestors 0…2020 auf tiefgründige Art in seinen Bann und kombiniert seinen Dub mit klanglicher Finesse und einem Piano-getränkten Sound. Hierbei zeigt MC Ragga sich mit leicht mystischen Klängen, besonders wenn es um den Hintergrundgesang geht. Mit Synthesizersounds und Pianoklängen, die fantastisch kombiniert und komponiert wurden, wird seine Spoken-Word Poesie zum Zuhörer transportiert und sprüht damit eine mystische Räumlichkeit. Weiter geht es mit Devil’s Whisper einem Titel, der sich mit der teils finsteren heutigen Zeit auseinandersetzt. Angetrieben von fantastischen Hip Hop Beats, dramatischen Pianoriffs und satten Bässen, zeigt sich MC Ragga hier von seiner gewohnt tiefgründigen Seite und spricht eine klare Warnung aus, die man sich zu Herzen nehmen sollte. Generell sollten wir Menschen zusammenhalten und uns nicht von negativen Dingen behaften lassen. Hier liefert MC Ragga einen guten Hip Hop Track, der sich eher anhört wie Hip Hop Poesie.
Mit Fog Dub, einem Track der mit einem düsteren Synthesizersound einleitet und sich wirklich anhört, als wäre er der Vorbote einer finsteren Zeit, geht es dann weiter und zeigt erneut, dass Mc Ragga sich viel Gedanken um die künstlerische Gestaltung des Songs gemacht hat. Mit einem simpleren Arrangement des Instrumentals, werden hier seine DUBs auf psychotische Art zum Zuhörer transportiert, sodass man das Ganze auf sich wirken lassen muss. Mit Propaganda Jerrymander wird dann der Abschluss der Hell Live Hate8 Dubs ep präsentiert. Tanzbare Rhythmik ist hier die Grundlage für den Gesang von Mc Ragga, welcher hier einen Text singt, der Name schon sagt mit der kapitalistischen Propaganda auseinandersetzt. Hier sollte man unbedingt mal reinhören! Denn der Sound auf der gesamten EP ist surreal, aber setzt sich tatsächlich mit einem realen Phänomen – um nicht zusagen – Problem auseinandersetzt.
Fazit: 8 von 10: Höchst experimentelles, interessantes Kunstwerk zwischen Reggae, Dub und Hip Hop. Nicht unbedingt für jeden was, aber für Liebhaber dieser Musik ein Hauptgewinn!
Mehr zu Mc Ragga im Netz:
MC Ragga bei Apple Music anhören:
https://music.apple.com/de/artist/mc-ragga/1558838498
MC Ragga bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/3n74fsz214b9mgLvtCS6Yb