Hip Hop ist in seiner reinen Form zu einer internationalen populären Musikrichtung geworden. Wo gerade im deutschsprachigem Raum die Fantastischen Vier als der Wegbereiter des Genres waren, ist dieses Genre in den letzten zwanzig Jahren regelrecht aufgeblüht und erreichte international seinen Boom. Doch gibt es angesichts der angebotenen Variation des Genres auch noch sowas wie Innovation? Ja! Und zwar von Künstlern wie dem schweizer Musiker C4C, der mit seinem Release von Folk-Hop I einen Schritt gegangen ist und die einzigartige Fusion aus Folk und Hip Hop gewagt hat. Hierbei konnte der Künstler nicht nur konzeptuell, sondern auch inhaltlich voll und ganz überzeugen und erwies sich nicht nur als Musikarbeiter, sondern auch als Musikinventer. Nun ist der Mann zurück und legt mit Folk-Hop II, welches am 11. Juni 2021 veröffentlicht wird und wie dieses Opus des multikulturellen, in der Schweiz lebenden Crossover-Stil Erfinders klingt, erfahrt ihr hier im Vorchecking.

Eine Mischung aus Folk und Hip Hop kann das überhaupt funktionieren? Ja und wie es das kann! Und das beweist C4C nun zum zweiten mal. Angetrieben von Hip Hop Beats im gemäßigten Tempo leitet der Opener Coffee Talk ein, der mit fantastischen Instrumentalführung der Gitarre besticht und dabei ein warmes Klangkonzept zum Besten gibt. Mehrstimmig gehalten, die Gitarre teilt sich quasi fantastisch den Rhythmuspart und Leadpart, welcher in gemäßigtem Tempo von den besagten Hip Hop Beats angetrieben wurde, zieren Mundharmonika Klänge das Arrangement von Coffee Talk, welcher mit einem Umgebungsgeräusch einleitet, als würde man sich gerade in einem Café befinden. Hierbei zeigt C4C was für ein fantastischer Komponist er ist, welche Ideen in ihm Stecken und wie leidenschaftlich er Klangwelten erschafft, die man so selten im Zusammenspiel zu hören bekommt.

Das gesamte Album Folk Hop II funktioniert nach diesem Prinzip: Auch wenn die Songs sich in ihrer musikalischen Grundessenz doch unterschieden und es hier und da Variationen gibt, wobei ein konstanter Spannungsbogen gewährleistet wird, ist das von C4C angestrebte Konzept des instrumentalen Folk-Hop durchaus gegeben und bleibt konstant interessant. So ist die Scheibe ein Hörgenuss egal in welcher Hörsituation! Liebevolle Klangerzeugnisse, wie zum Beispiel mit Lucia Emilia, oder Chėne bilden keine Ausnahme, sondern halten das Interesse an Folk Hop Vol II von C4C konstant offen. Instrumentale Variation wird in diesem träumerischen Stück ebenfalls geboten, so leitet der Song zunächst mit sphärischen Synthesizern und Pianoästhetik im sparsamen Bereich ein, wobei der Hip Hop Beat eine erneut romantisch – fantastische Gitarrenpartitur begleitet und man im Hintergrund leichte Gesänge (ohne lyrics) wahrnimmt, was dem ganzen dann einen mystischen Flair verleiht. Im gemäßigten Tempo gehalten, ist C4C auch hier ein Track gelungen, der Teil eines Albums ist, welches perfekt zum sich zurücklehnen und entspannen eignet.

Mit Longtemps kommen dann auch mal Gesänge zum Einsatz, welche von extrem träumerischer Natur geprägt sind die mit der klassischen Instrumentalisierung aus Mundharmonika und der warmen Soundidylle von Akustikgitarren geprägt sind. Oboenklänge werden dann in Kombination mit einem Piano auf dem melancholisch – schönen Miss You zum Einsatz gebracht, bei welchem erneut eine wunderschöne Instrumentenführung und ein Sounddesign präsentiert wird, welches die Diversität von C4C untermauert. Diese wunderschöne Klangästhetik ist auch bei Life Happens gegeben, welcher mit Melodie-Gesängen am Anfang einleitet, die im Hintergrund gehalten werden. Im gemäßigten Tempo kommen hier MPC Beats zum Einsatz von betonenden und satten Bässen unterstützt werden und das gewohnt chillige Gitarrenspiel von C4C begleiten, wobei hierbei wieder leichte textlose Gesangsmelodien zum Einsatz kommen, welche erneut ein chilliges Klangkonzept zu bieten haben.

Less Of Me enthält dann erstmals einen richtigen Songtext und kommt diesmal mit einem Hip Hop Beat aus den Boxen, der durch ein akustisches Schlagzeug erzeugt wurde. Erneut mit fantastischen Gitarrenpartituren gestützt, singt C4C mit einfühlsamer Stimme einen schönen Text. Somit handelt es sich um Folk Hop II nicht um ein klassisches Instrumentales Album, welches durchaus auch Lyrics beinhaltet. Gesanglich wird C4C mit seiner gechillten Stimme nicht jeden überzeugen können, inhaltlich und musikalisch dafür aber umso mehr. Und wer jetzt immer noch überzeugt werden möchte, der hört sich am besten Grasslands an, welches wie im Western mit einer Mundharmonika beginnt und Naturklänge in sein Intro eingewoben hat und erneut durch das talentierte Facettenreichtum des C4C hinsichtlich der Fingerfertigkeit und der Composition an seiner Gitarre überzeugt. Fast schon unscheinbar hört man im Hintergrund – nennen wir es mal fröhliche – Menschen, die mit diesem Soundensemble eine harmonische und Idyllische Klangkulisse erhalten. Nach dem minimalistischen Take It Easy, folgt dann Last Call, welches auf der universell verständlichen Sprache der Musik eine entsprechende Story erzählt, die ein jeder sofort versteht. Leichter Streichersphären zieren das Ensemble aus Akustikgitarren und Hip Hop Beats.

Mit dem verträumten Synthesizer und Piano Meets Hip Hop Sound von Highway To Heaven geht es dann – naja wie kann es auch anders ausdrücken? – himmlisch weiter. mystische Gesänge zieren dieses Arrangement aus fetten Hip Hop Beats und verträumter Klangästhetik mit akustischer Folkischer Gitarre, die erneut ein Kreativfluss aus den musikalischen Fähigkeiten des C4C darstellen und um weitere Elemente, wie einem Xylophon erweitert werden. Es ist verrückt, und genial zugleich, welche Klangexperimente C4C in seinen Tracks zum Besten gibt. So ist auch C4C der vorletzte, nach dem Künstler benannten Track, ebenso ein emotionales Spektakel, dass sich erneut durch musikalische Feinfühligkeit und Eingängigkeit auszeichnet. Zum Krönenden Abschluss gibt es dann mit Jesus erneut eine harmonische, gitarrengeschwängerte Melange, welche einen gelungenen Ausstieg mit liebevollen und schönen Gesängen aus dem Folk Hop der zweiten Ausgabe bietet. Auch stimmlich kommt C4C hier gut zur Geltung und liefert ein fantastisches Album welches Hip Hop und Folk perfekt miteinander kreuzt

Fazit 9 von 10: Fantastisches Songwriterpotenzial kombiniert mit Hip Hop Beats. Dieses Album sollte man unbedingt anhören!

Mehr zu C4C im Netz: 

C4C bei Apple Music anhören:
https://music.apple.com/artist/c4c/539829651?l=en

C4C bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/5jZeLexrrwGNUy6nv7tzdr

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