Was kommt dabei heraus wenn man Placebo und The Sisters Of Mercy in einen Raum einsperrt und sie dazu nötigt gemeinsam Songs zu kreieren? Eine Antwort darauf könnte das neue Minialbum Oceans von The Sea At Midnight geben. Der Alternative Rock dieser songwriterisch befähigten Band klingt nämlich – zumindest für das subjektive Ohr des geneigten Rezensenten – wie die Kollaboration von Andrew Eldritch und Brian Molko. Doch bei The Sea At Midnight handelt es sich um eine Formation aus dem kalifornischen Los Angeles, der Stadt der Engel. Bereits mit dem Titeltrack überzeugt die Band mit ihren kompositorischen Fähigkeiten, welche von einem inspirierenden und leicht düsteren Sounddesign zum Tragen gebracht werden. Gut strukturierte Rhythmusparts werden durch interessante Klangfärbungen im Leadbereich ergänzt und überzeugen somit als musikalisch ausgereiftes Dark Rock Fundament für das von Chris King produzierte Album, das mit den lyrics des Bandleaders Vince Grant einfach nur überzeugt. Gut durchdacht und im mittleren Tempo gehalten, zeigt bereits der Titeltrack, das The Sea At Midnight durchaus ihr Handwerk verstehen und kombinieren im mittleren Tempo und im 4/4 Takt ein leicht düsteres Klangensemble, welches vor allem durch die kompositorischen und songwriterischen Fähigkeiten der Band lebt.
Stilistisch eine Fusion aus Daarkwave, Post-Rock und Goth-Rock ist Oceans von The Sea At Midnight eine abenteuerliche Reise. Songs wie der bereits angesprochene Opener, oder auch Afraid Of The Waves überzeugen mit einem diversen Sound, welcher sich doch wie ein roter Faden durch die Produktion des Albums zieht. Bei Afraid Of The Waves, welcher mit einem Chorus Bass aus den Boxen kommt und von seinem klanglichen Flair den Zuhörer mitreißt und ihn nachdenklich stimmen lässt, handelt es sich um einen ruhigeren Song der tiefgründigeren Art im mittleren Tempo, wobei der Refrain dann aber wieder ein helles Licht in der Nacht darstellt. Elektronische Synthbasse zieren das Grundgerüst von Athmosphere und hier erinnert die Band ein bisschen an Bauhaus, erneut durch lyrische und gesangliche Finesse bestechend, zeigt dieser Song deutlich die Diversität von The Sea At Midnight auf. I Can’t Wait geht dann wieder auf die rockigere und tanzbare Schiene und schöpft zum krönenden Abschluss nochmal aus dem Vollen. Zügige Drumbeats treiben zusammen mit treibenden Bassriffs das fantastische Arrangement der Musik, diesmal im vollen Goth Rock Jargon an und bildet auch hier ein fantastisches Fundament für den durchaus brauchbaren Gesang, welcher einem tiefgründigen Songwriting, bei welchem es um Sehnsucht geht seinen Ton verleiht.
Fazit 8 von 10: Mit ganz wenigen Abstrichen handelt es sich bei The Sea At Midnight und ihrem Opus Ocean um eine Veröffentlichung, die nicht nur den traditionellen Goth- Post-Rock Anhängern gefallen dürfte.
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