Mit ihrem neuen Album Q16 veröffentlichen Funkatears Electro ein ordentlich tanzbares Spektakel der elektronischen Musik, welches sich stilistisch in verschiedenen Stilrichtungen bewegt-, beziehungsweise verschiedene Einflüsse der Spielarten der elektronischen Musik in seiner musikalischen DNA vereint. 22 Titel sind es, welche Funkatears Electro auf Q16 ihrem Publikum präsentieren, welche einen tanzbaren und hoch inspirierenden Sounddesigns sowie Composings überzeugt. So hört man Einflüsse des Jungles (im Opener Fana 3) sind im ethnischen Drumbeat zu erkennen, welcher hier mit House und zumindest was den Synthesizer Bass, welcher das Fundament sich durch ein fließendes Arrangement auszeichnend, ist der Opener Fana 3 direkt ein guter Einstieg, der sich sowohl für sein Sounddesign, als auch für sein eingängiges und homogenes Arrangement im tanzbaren-, mittleren Tempo auszeichnet.
Über das Label Fair Splitter welches gerade neu von Vonsoh dem Produzenten von Funkatears aufgezogen wurde, ist dieses Album über das in Stuttgart ansässige Label veröffentlicht worden. Vonsoh, welcher bürgerlich auf den Namen Ulf Lehmann hört, sollte hierbei einigen Leuten innerhalb der Elektroszene ein Begriff sein: Im Jahr 2003 trat er mit einem Beitrag auf dem Carhartt und Irie Daily Sampler zusammen mit seiner Produzenten Crew So Bright in Erscheinung, wo sie einen fetten Remix beisteuerten. Im Folgejahr veröffentlichten So Bright ihr Album Freeball und Vonsoh sollte 2005 an der Produktion der Yaneq Maxi beteiligt, worauf 2006 ein Album folgte. Doch Vonsoh ist auch für andere Projekte bekannt. Der Top Produzent beteiligte er sich 2006 bei Hörspielproduktionen von Blau Luxemburg und auch wenn es öffentlich mal stiller um Vonsoh wurde, so hat er der Musik nie abgeschworen. Hierfür ist dieses neue, 22-Titel starke Opus ein fantastisches Zeugnis.
Nach dem Ethnischen Drumbeats gezierten, traumhaften Opener Fana 3, machen Vonsoh und sein Partner mit ihrer fantastischen Kunst weiter. Zeichnete sich der Opener noch durch ein traumhaftes und entspannend wirkendes Klanfarbenkleid aus, so ist New Funky Shit mit seinem energischen tanzbaren Beat und fetten Synthesizern-, die sich in ihrem Arrangement mit schönen und leichten Klangaspekten paaren. Die satten Basssynthesizer geben New Funky Shit und Funkatears zeichnen sich nicht nur durch ihre Clubtaugliche-, akustische Kunst aus, die auch prächtig in ganz privaten Hörtsituationen funktioniert aus, Vonsoh und Co. erweisen sich als eine Art Laboranten, die mit Synthesizern, Filtern und Wellenformen ganze Klangwelten erzeugen, welche einfach angenehm sind und spaß machen entdeckt-, nein erlebt zu werden. Waren die ersten beiden Tracks irgendwo zwischen House und Chill-Out angelehnt, zumindest eine Art Fusion aus beiden, geht es mit Vons22 dann in die nächste Runde, wobei Funkatears natürlich nicht von ihrem Leitpfaden abkommen, aber hier einen Sound präsentieren, der verzerrt und druckvoll aus den Boxen kommt und etwas Lo-Fi mäßiges hat. Fette, basslastige- und verzerrte Drumbeats, bei denen man einen Crush Effekt ausmachen kann, sind düstere Leadmelodien mit einer futuristischen und düsteren Klangkulisse gegeben und präsentieren sich in einem fantastischen Sound. Hier wiederholen sich alle Elemente wie ein Boomerang in einer gewissen spezifischen Reihenfolge, bis der nächste Track einleitet. Stilistisch tauchen hier auch Synthesizer Leads auf, die man so aus dem Trance kennt und Funkatears erweisen sich nicht nur als epische Klangdesigner, sondern auch als gute Komponisten, welche dafür sorgen, dass der Zuhörer sich direkt in ihr musikalisches Reich verirrt und anstatt wieder daraus auszubrechen, möchte er mehr von dieser Welt erleben.
127 BPMZ ist genau das wonach es klangt und kommt mit groovenden Drums aus den Boxen und überzeugt zu Beginn mit der gewohnt kompromisslosen Sound-DNA, die fließend in etwas smoothere Klänge übergeht und hierbei ein episches und futuristisches Klangspektakel präsentieren. Die Funkatears machen tanzbare Kunst, die sich durch ihre Eingängigkeit und Vielfalt auszeichnet. Das flotte Lektromasher heizt euch mit gefühlt 170 Beats per Minute ein und besticht durch seine fetten Bässe und düsteren Synthesizerklänge, die der perfekte Soundtrack zu einem düsteren Science Fiction Film oder auch zum Zocken eines Egoshooters geeignet sind.
Tanzbar geht es dann mit Fana 4 weiter, einem Titel der überraschenderweise zu Beginn mit orchestralen Klängen einleitet, einem ungewohnten Element, das schon bald aber mit einem fetten Drumsound im tanzbaren Jargon ausgezeichnet wird. Anfangs haben wir von House Einflüssen geredet und zumindest was die Haptik angeht, stimmt das auch, doch das hier dargebotene Elektrospektakel ist etwas ganz besonderes, welches einfach was eigenes hat. Tanzbar und ja auch prächtig für den privaten Hörgenuss geeignet, zeigen Funkatears, dass sie in allen Hörsituationen prächtig funktionieren. Sie bieten nicht nur einen hohen Standart, was ihre Ideen angeht, welche sie zum erklingen bringen, sondern sie legen Arrangements hin, welches einfach Spaß macht und jeden Fan der anspruchsvollen und elektronischen Musik überzeugen wird.
Tracks wie der effektiv gestaltete People, welches mit einem spannenden Arrangement auskommt, oder auch Betonwiese haben allesamt eines Gemeinsam: Sie teilen sich die Grundessenz der Funkatears, unterschieden sich aber dennoch alles andere als marginal voneinander, sondern erhalten den Spannungsbogen aufrecht. Mal futuristisch und Episch- mit „akustischen“ Drums (Xtralight Elektro One) und mal etwas gemäßigter wie auf Dopeness With Nessy der echt so klingt als habe das Ungeheuer von Lochness gerade diesen Titel als backgroundmusik für seine Bongsession benutzt. Kleiner Schmäh am Rande, aber vom Prinzip her , wenn man den Titel und den abermals kreativ-geilen Sound des Titels sich zu Herzen nimmt, schaltet sich das Kopfkino ein und man muss irgendwie daran denken. Durch die ganzen 22 Titel hinweg bleibt der Spannungsbogen erhalten und zum Großen Finale gibt es dann mit Yeah Do It Electro einen finalen Song, der mit dem tanzbaren Drumsound einer Roland TR-808 – quasi einer 80er Drummachine zum finale seinen Abschluss feiert und für die gewohnt hochwertigen Arrangements, Sounddesigns und zum letzten mal Zeugnis eines musikalischen Hochgenusses ist.
Fazit 10 von 10: Konstante Spannung! Ein MUSS für jeden Elektrohead.
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