Wenn es um musikalische Vielseitigkeit geht, könnte man Noctunal Omissions das Musikprojekt des Künstlers Vallen Daniels guten Gewissens nennen, denn der Künstler sprengt Genregrenzen und sorgt in seiner Diskografie dafür, dass sich kein Album zur Gänze dem anderen gleicht. Früher unter dem Namen Dj Vallen Daniels bekannt, veröffentlichte der Künstler seit dem Jahr 2002, also somit fast 20 Jahren verschiedene Stilrichtungen und Kreuzungen der elektronischen Musik. So erschien 2002 sein Debütalbum Rhythmik Anomaly, welches experimentelle elektronische Rhythmen mit Avant-gardistischer elektronischer Musik kombinierte. Sein zweites Album Diving Atrocities erblickte im Jahr 2006 und zeichnete sich durch seinen Mix aus Dark Wave, EBM und elektronischer Dance Music aus, weibei Elemente des progressiven Trance und Hover / Dub in der stilistischen DNA verankert wurden. Das Vallen Daniels ein musikalischer Vielsasser ist, hat er mit dem diversen Sound seiner musikalischen Kreationen bereits deutlich gemacht. Egal ob es nun das Album Aggravated Damage (2008) ist, welches eine Symbiose aus Industrial Techno, Experimental, Avant-Garde Electro ist, oder ob es sich um das Lo-Fi, Electronic und Post Rock Gemisch in Form des Albums Transientalism (2020) oder Tempus Destinatum, einem Dark Chillwave Post Rock Trip Hop Werk handelt.
Widmen wir uns nun Ascendant Sea, welches erneut eine große Vielseitigkeit seitens Nocturnal Omissions erneut unter akustischen Beweis stellt. Mit dem Opener Aural Turbulence eröffnet Mastermind Vallen Daniels sein neues Werk auf eine düstere Klangfärbung, welche in seinem Fundament aus treibenden Drums mit Doublebass Rhythmik und düsteren Bassriffs besticht. Hierbei erinnert er an eine Art Dark Rock und kombiniert mit den Synthesizern das Ganze in einem Art Lo-Fi Sound. Die Grundstimmung dieses Openers ist direkt düster und zeigt sich durch ein fließend übergehendes Arrangement aus, bei welchem Nocturnal Omissions sich nicht nur als befähigter Sounddesigner, sondern auch als talentierter Komponist auszeichnet. Beim Hören der Platte wird einem direkt der Einfluss verschiedener Stilrichtungen bewusst. Ein gewisser Drum N Bass Einfluss ist bei dem energischen und stürmischen Opener nicht zu leugnen.
Für Abwechslung im Sound sorgt dann schon der zweite Titel Dateline, bei welchem Nocturnal Omissions den Klang von akustischen- und eleketronischen Drumbeats in einen Song kombiniert und zusammen mit in den Triolen betonender Bassriffstruktur für den Grundton sorgt. Auf diesen eingebettet sind, im zügigen Tempo gehalten, cleane Gitarren und Pianorifffolgen, welche erneut zeigen, welches Genie der Meister hinter dieser Komposition eigentlich ist. Mit scheinbarer Mühelosigkeit gelingt es Vallen Daniels die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers für sich zu gewinnen und dies gelingt ihm nicht nur durch seine fantastischen Kompositionen, bei denen man merkt, dass ein Könner am Werk war, sondern auch an dem diversen Sounddesign, welches das gesamte Album ziert.
Titel wie das gediegen wunderschöne Alpine Train, das mit dem Klang akustischer Gitarren und mystischer Keyboardklangästhetik aus der Anlage kommt, sowie das etwas düstere, mit fetten Synthbässen ausgestattete Cascading Mountains zeugen nicht nur von kompositorischem Talent, sondern auch von einer Vielseitigkeit, was das Sounddesign angeht. Tatsächlich schafft es Vallen Daniels mit seiner Musik eine vielseitige Klangwelt zu erschaffen, deren Essenz sich zwar durch jeden einzelnen Titel zieht, diese sich jedoch in ihrem individuellen Klangbild doch voneinander unterschieden und somit für eine ordentliche Portion Abwechslung reicht.
Mit einem hohen Facettenreichtum entführt Vallen Daniels as known as Nocturnal Omissions sein Publikum in sein musikalisches Reich in das man sich nur gerne verliert. Ruhigere und gefühlvolle Töne schlägt Vallen Daniels dann mit dem Stück Casa De Cielo an, bei welchem Nocturnal Omissions ein schönes Ensemble im progressiven Flair zum besten gibt und hierbei mit schönen und warmen Bassriffs, progressiven 3/4 Drums und Streicherfanfaren besticht. Dies unterstreicht einmal mehr die Diversität dieses Künstlers. Synthesizerbässe zieren dann Sleeplessness bei welchem erneut tanzbare Rhythmik mit schöner Klangvariation kombiniert wird, bei welcher der Leadbereich durch eine schöne Gitarre geziert ist. Klavierästhetik gibt es dann bei Clacier Lakeview auf die Ohren, bei welchem der Künstler aufgebaut auf ein Fundament von schönen komplexen Drums und groovenden Bässen dann ein schönes Klavierspiel zaubert und sich wie auch vorher schon als fantastischer Komponist outet, wobei hier eine Symbiose aus Gitarren und Piano im laufe des Songs ergibt.
Als instrumentales Album ohne Gesang, gibt es natürlich kein Sprachrohr, welches die Bedeutungen der Titel deutlich macht, mit etwas Einfühlungsvermögen wird es aber sofort klar, was der Künstler hier ausdrücken wollte und das ist universell auf der ganzen Welt gültig. So verliert man sich auch ganz schnell in die Kompositionen von Titeln wie dem gediegenen Between Destinations oder Cruising Altitude, einem Song, welcher sich stark am Sound des Indie-Rock beziehungsweise Indie Pop orientiert, was vor allem durch das komplexe Bassriffing zum Ausdruck gebracht wird. Funkige Gitarren im Leadbereich machen dies überdeutlich, während natürlich verfremdete Bassynth Sounds das Arrangement abwechselnd zieren.
Inflight Entertainment ist da dann am Sound der 60er Orientiert und tut dies durch fantastisch eingespielte Drums, bass, Orgelsynthesizer und natürlich einer träumerischen Gitarre, die erneut ein Zeugnis sind für die musikalische Vielseitigkeit und das Können von Nocturnal Omissions. Verzerrte Rockgitarren zieren das Arrangement des Songs selbstredend auch und so sind elektronische Synthesizer ebenso obligatorische Vielseitigkeit vorhanden. Und mit Passport Of Despair wird das Ganze dann in einem würdigen Abschluss vollendet.
Fazit 10 von 10: Höchst interessanter Mix aus Indie, Rock, Electro und Avant Garde, Liebhaber dieser Musikrichtungen, sollten hier mal unbedingt reinhören.
Mehr zu Nocturnal Omissions im Netz:
Nocturnal Omissions – Die offizielle Webseite:
http://nocturnalomissionsmusic.weebly.com
Nocturnal Omissions bei Instagram:
https://www.instagram.com/nocturnalomissionsmusic/
Nocturnal Omissions bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/album/0Sooz8qUfdPEY16URzDQt5